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Jan 29, 2017

Bewusstsein für Versicherungsbetrug ist der Schlüssel zu dessen Verhinderung
Bewusstsein für Versicherungsbetrug ist der Schlüssel zu dessen Verhinderung
Bewusstsein für Versicherungsbetrug ist der Schlüssel zu dessen Verhinderung

Die Versicherungsbranche erlebt zurzeit im Bereich der Betrugsbekämpfung zahlreiche positive Entwicklungen. Trotz fortschrittlicher Maßnahmen der meisten Unternehmen lohnt sich nach wie vor, anders als in anderen Branchen, für Versicherungsbetrüger der Betrug aufgrund der geringen Aufdeckungsrate und der milden Strafen.

Von der Betrugserkennung zur Betrugsprävention

In den meisten Fällen wird der Versicherungsvertrag gekündigt, wenn ein Betrug nachgewiesen werden kann oder ein hohes Risiko identifiziert wird. Dennoch gelingt es Betrügern häufig, noch am selben Tag bei einer anderen Gesellschaft eine Versicherung abzuschließen. Um den Fokus von der Betrugserkennung auf die Betrugsprävention zu verschieben, muss das Bewusstsein für Versicherungsbetrug im gesamten Unternehmen geschärft werden.

Unternehmen mit einem hohen Reifegrad benötigen umfassende Unterstützung, um Betrug wirkungsvoll bekämpfen zu können – das Engagement der Managementebene und das Empowerment der Schaden- und Sonderermittlungsabteilung reichen nicht aus. Jeder Versicherungsantrag muss hinsichtlich des Risikos, das er mit sich bringt, beurteilt werden, ganz gleich, ob dies eingebettet in die internen IT-Systeme oder auf Papier geschieht. Nach der Vertragsannahme sind eine wirksame Erkennung und der Nachweis von Betrugsfällen innerhalb des Versicherungsportfolios unverzichtbar. Durch proaktives Monitoring von bestehenden Kunden und Risikoprofilen können präventive Maßnahmen zeitnah eingeleitet werden.

Über 40% aller Versicherungsgesellschaften betreiben kein aktives Betrugsmanagement.

Neue Kanäle bergen neue Risiken

Eine wirksame Betrugserkennung ist für Versicherungsgesellschaften unverzichtbar. Der Aufwand für die Erkennung und Vermeidung der mit den traditionellen Vertriebskanälen einhergehenden Risiken steigt. Durch die Nutzung neuer, zum Beispiel digitaler Kanäle, kommen neue Risiken hinzu. Eine steigende Anzahl an Versicherungsgesellschaften bietet ihre Produkte bereits heute über Onlinevertriebskanäle an. Es lohnt sich, die mit solchen Vertriebskanälen einhergehenden besonderen Risiken näher zu betrachten. Weit geöffnete Türen im Underwriting führen zu einem wachsenden Portfolio. Andererseits hat dies auch zur Folge, dass hohe Risiken, wie zum Beispiel Schuldner, Mehrfachantragsteller oder Betrüger, relativ einfach Eingang in das Portfolio finden können. Dies kann sich zu einem späteren Zeitpunkt nachteilig auf den Schadensatz auswirken.

Die Schadenabteilung muss besonders aufmerksam sein, wenn das Portfolio hohe Risiken enthält. Schadensforderungen, die eine nähere Betrachtung oder aktive Maßnahmen erfordern, müssen schnell erkannt werden. Die Identifizierung "falschpositiver" Fälle erfordert zeitlichen und finanziellen Aufwand. Eine wirksame Hilfe kann die Einrichtung einer Sonderermittlungseinheit (Special Investigations Unit, SIU) sein, wie es sie bei den meisten Versicherern bereits gibt.

Qualität vor Quantität

Die meisten Versicherungsunternehmen konzentrieren sich eher auf das Wachstum ihres Portfolios, weniger auf dessen Qualität. Es ist wichtig, sich ein eindeutiges Bild von potenziellen Kunden zu machen, bevor diese im Portfolio landen. Versicherer sollten sich darüber klar werden, welches Risiko sie eingehen möchten, und die Möglichkeit haben, das Screening jederzeit gemäß zuvor festgelegter Risikoprofile anzupassen. So haben sie stets die Kontrolle über ihr Portfolio und können eine optimale Balance zwischen Quantität und Qualität wahren.

Für 19 % der Versicherungsunternehmen ist es immer noch gängige Praxis, Betrugsrisiken in die Versicherungsprämien einzuberechnen.

Betrug muss im ganzen Unternehmen in den Fokus rücken

Das Bewusstsein für Betrugsfälle ist in der Regel in den Schadenabteilungen am stärksten ausgeprägt, dicht gefolgt vom Underwriting. Andere Abteilungen folgen erst mit Abstand. Für eine wirksame Betrugsbekämpfung muss unbedingt das entsprechende Bewusstsein im gesamten Unternehmen geschärft werden.

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