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Roland Schreppers

Apr 1, 2019

Natürlich sind unsere Kunden keine Terroristen. Oder doch?
Natürlich sind unsere Kunden keine Terroristen. Oder doch?
Natürlich sind unsere Kunden keine Terroristen. Oder doch?

Roland Schreppers ist Produktmanager Underwriting bei FRISS. Er plädiert für die Nutzung automatischer Prozesse, um Datenbanken und Listen nach bekannten Betrügern, Geldwäschern und sogar Terroristen zu durchsuchen und so zu verhindern, dass diese bei Versicherungsgesellschaften Missbrauch treiben.

Sowohl Finanzunternehmen als auch Versicherungsgesellschaften wollen sich nicht, und sei es auch unbewusst, an Geldwäsche beteiligen. Bei Versicherungsanträgen und Schadensforderungen muss überprüft werden, ob der Antragsteller auf internationalen Sanktionslisten aufgeführt ist oder eine Politisch Exponierte Person (PEP) ist.

Die Europäische Union führt eine Liste (EUS) mit aktuell 17.748 Personen, Organisationen und Staaten, mit denen keine Geschäfte getätigt werden dürfen. Außerdem veröffentlichen zahlreiche Einzelstaaten eigene Sanktionslisten. Die niederländische Terrorismusliste (DFA) umfasst 138 Personen, die belgische (BSL) 277, und die Liste des Vereinigten Königreichs (UKS) zählt 9.795 Einträge.

Nach jedem Terroranschlag und nach jeder Zersprengung eines Terrornetzes wachsen diese Sanktionslisten (leider) weiter an. Die Ernennung und Entlassung von Politikern wirkt sich direkt auf die PEP-Liste aus. Wer vor einem Jahr noch mühelos durch alle Screenings kam, verursacht heute, dass überall die Alarmglocken läuten. Diese Screenings müssen daher so aktuell wie möglich gehalten werden.

Viele Versicherungsgesellschaften führen alle zwei oder drei Monate eine regelmäßige Kontrolle durch. Dies hat zwei Nachteile: Erstens muss jeweils auf einen Schlag eine große Anzahl von Einträgen nachgeholt werden, und zweitens ist die Liste am Tag danach bereits wieder veraltet. In diesem Zusammenhang ist das Konzept der Continuous Compliance entstanden. Dabei wird die gesamte Kundendatenbank eines Unternehmens täglich mit den aktuellsten Listen abgeglichen.

Tägliche Kontrolle

Bei FRISS kontrollieren wir für unsere Kunden täglich deren Datenbanken anhand der aktuellen Listen, die wir im Allgemeinen am selben Tag direkt von den Stellen, die sie erstellen, erhalten. Häufig sind dies öffentliche Einrichtungen und Behörden. Durch diese tägliche Kontrolle wird die Verarbeitung von compliance relevanten Treffern für unsere Kunden auf kleine wöchentliche Portionen verteilt. Das Allerwichtigste jedoch ist, dass die Versicherungsgesellschaften auf diese Weise sicher sein können, sich nicht ungewollt an kriminellen Aktivitäten zu beteiligen. Wir bieten diese Leistung übrigens auch für Gewerbeversicherer an. Dabei screenen wir alle Geschäftsführer, um den letztendlichen Begünstigten (Ultimate Beneficiary Owner, UBO) zu bestimmen. Es ist wichtig, genau zu wissen, wer genau hinter dem Unternehmen steht, das eine Versicherung abschließen möchte. Der direkte Eigentümer mag eine weiße Weste haben, aber wie sieht es mit der Holding, mit Schwesterbetrieben oder mit großen Investoren aus? Letztlich ist es für jedes Unternehmen, ganz besonders aber für Versicherer, unglaublich wichtig, so genau wie möglich zu wissen, mit wem man Geschäfte macht. Prüfen, prüfen und nochmals prüfen!

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