Hallo, ich bin Karl. Ich will Ihnen heute erzählen, wie ich einmal fast eine Versicherung um einen nagelneuen Porsche betrogen hätte. Bis ein neues Tool namens „Image Analysis“ mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Der Plan:
Im Sommer 2019 hat sich mein Kumpel Stefan einen gebrauchten schwarzen Porsche 911 von 2015 gekauft. Ein echt schickes Auto. Man glitt damit so geschmeidig über die Straße wie ein Messer durch weiche Butter. Ich weiß, das klingt albern. Aber wer schon einmal einen Porsche gefahren ist, kennt das Gefühl. Wir tauften den Wagen „Panther“ und ich habe ein Selfie nach dem anderen von mir am Steuer geknipst.
Als ich mir den Wagen wieder einmal für eine Spritztour ausgeliehen hatte, fuhr ich durch ein Waldgebiet. Plötzlich sprang wie aus dem Nichts ein Reh auf die Straße. Ich konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen – aber der Vorfall brachte mich auf eine Idee.
Ich fuhr zurück zu Stefan und erzählte ihm von meinem Plan. Wir könnten doch einen Unfall vortäuschen und die Versicherungssumme kassieren. Davon könnte er sich einen zweiten Porsche kaufen. Er war irritiert. „Was soll ich denn mit zwei Autos?“, fragte er. Ich erklärte ihm, dass ich dann den zweiten Porsche fahren könnte, damit Panther unversehrt bleibt. Ich wusste ja, wie sehr er an dem Wagen hing. Zunächst war er skeptisch, aber nach einer Weile konnte ich ihn doch noch überreden!
Die Umsetzung:
Nach unserem Gespräch begann ich mit der Planung unseres todsicheren Täuschungsmanövers. Ich habe Google auf den Kopf gestellt, um Fotos zu finden, auf die jeder Schadensachbearbeiter reinfallen würde. Ich fand die perfekten Bilder und erfand dazu noch eine absolut glaubwürdige Geschichte: Stefan hatte mir den Wagen geliehen, ein Reh sprang vor mir auf die Straße und als ich ausweichen wollte, kam ich von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen Baum. Die Geschichte stimmte ja zumindest zur Hälfte, daher war ich mir sicher, dass es keine Probleme geben würde. Außerdem hat mein Onkel vor ein paar Jahren mit einer ähnlichen Masche Erfolg gehabt. Was sollte also schiefgehen?
Einige Wochen später – wir hatten unsere Geschichte mehrmals einstudiert – rief Stefan seine Versicherung an. Er erzählte, was passiert war. Wie erwartet, wollte die Versicherung Fotos sehen. Er schickte Ihnen die Fotos, die ich online gefunden hatte, und wir lehnten uns zufrieden zurück. Anscheinend ist mit einigen Telefonaten und ein paar Fotos alles erledigt. Kein Wunder, dass Versicherungsbetrug so ein großes Problem ist!
Das Scheitern:
Nachdem Stefan seit über einer Woche nichts mehr von seiner Versicherung gehört hatte, erkundigte er sich nach dem Stand der Dinge. Der Sachbearbeiter erklärte, es gäbe keinen Grund zur Sorge, aber es könnte noch eine weitere Woche dauern. Die Versicherung hatte gerade eine neue Betrugslösung namens FRISS eingeführt, mit der auch unser Fall untersucht werden sollte. Niemals hätten wir jedoch mit dieser Bildanalyse gerechnet.
Die Lösung:
Die Sonderermittlungsabteilung in Stefans Versicherung setzte die Bildanalyse von FRISS ein. Das Tool war Bestandteil der neuen Betrugserkennungslösung. Und dieses Tool ist verdammt clever! Ich hatte sogar Screenshots der Fotos gemacht, damit sie aussehen, als hätte ich sie mit dem Smartphone aufgenommen. Aber auch davon hat sich die Bildanalyse nicht täuschen lassen.
Das Tool hat erkannt, mit welchem Smartphone die Fotos aufgenommen wurden, welche GPS-Koordinaten die Originalfotos hatten, ob sie bereits irgendwo online zu finden waren und unter welchen URLs. Was wir nicht wussten: Ausgerechnet diese Fotos waren bereits in der Fotodatenbank von Stefans Versicherung hinterlegt. Anscheinend hatte jemand vor einigen Jahren tatsächlich seinen schwarzen 2015er Porsche 911 gegen einen Baum gesetzt und den Schaden genau dieser Versicherung gemeldet. Auch das hat die Bildanalyse erkannt.
Ganz schön peinlich.
Gegenwart:
Wir haben jetzt 2021. Meinen Porsche habe ich natürlich nie bekommen. Stefans Versicherung hat ihm gekündigt und keine andere Versicherung wollte ihn aufnehmen. Schweren Herzens musste Stefan seinen geliebten Panther verkaufen. Mit mir will er auch nicht mehr sprechen. Ich schätze, wenn du als Komplize für die Straftat deines Kumpels belangt wirst, willst du danach nichts mehr mit ihm zu tun haben. Das kann ich ihm nicht wirklich übel nehmen.
Diese FRISS-Technologie hat mich echt reingerissen. Vor allem die Bildanalyse. Mein einziger Trost ist, dass sich auch niemand anders einen Porsche ergaunern kann, wenn mir das schon nicht gelingt. Wie heißt es noch bei FRISS? Ach ja: Ehrliche Versicherung ist etwas Wunderbares. Wenn Sie mehr über die Bildanalyse erfahren möchten, klicken Sie hier. Glauben Sie mir, es lohnt sich.
Mit freundlichen Grüßen
Karl
Karl Schmidt
Häftling A649013
Justizvollzugsanstalt Kassel I