Einer Studie der niederländischen Nationalbank (DNB) zufolge ergreifen Versicherer keine ausreichenden Maßnahmen zur Vermeidung von Verstößen gegen das Sanktionsgesetz (SG). Aufgrund der zunehmenden europäischen Gesetzgebung werden sich viele europäische Versicherer in Kürze mit diesem Problem auseinandersetzen müssen.
Bereits frühere Studien der DNB kamen zu dem Schluss, dass Versicherer und andere Finanzinstitutionen Schwierigkeiten damit haben, ihr spezifisches Risikoprofil in Einklang mit den Maßnahmen zur Einhaltung des Sanktionsgesetzes zu bringen. Der Studie zufolge ist das Complianceniveau einiger Firmen aufgrund fehlender Maßnahmen hinsichtlich der Einschätzung von Kunden mit hohem Risikoprofil zu niedrig. Gleichzeitig konnte die DNB jedoch in anderen Institutionen ein Übermaß an Compliancemaßnahmen feststellen.
Verbesserungen
Basierend auf den aktuellen Studien kommt die DNB zu dem Schluss, dass bereits einige Versicherer das Sanktionsgesetz befolgen. Es haben sich sogar einige „bewährte Praktiken“ etabliert: In diesen Unternehmen mangelt es nicht an der Gesetzeskonformität und die DNB erkennt an, dass die ergriffenen Maßnahmen angemessen implementiert wurden.
Eigenverantwortung
Bei Aus- und Weiterbildung werden Verordnungen kaum berührt. Dadurch lässt sich teilweise das mangelnde Bewusstsein der Versicherer hinsichtlich der Sanktionsgesetzgebung erklären. Versicherer nutzen vorwiegend bereitgestellte Sanktionslisten und prüfen ihr Portfolio in regelmäßigen Abständen. Dabei werden neue Beziehungen nicht immer durchleuchtet.
Die wichtigsten Engpässe
Die wichtigsten Engpässe sind folgende:
- Die meisten Sachversicherer verfügen nicht über den letztendlich wirtschaftlich berechtigten Eigentümer (Ultimate Beneficial Owner, UBO). Daher lassen sich diese Beziehungen nicht anhand von Sanktionslisten prüfen – ein klarer Verstoß gegen das Sanktionsgesetz.
- Nach einer Aktualisierung der Sanktionslisten finden selten bis gar keine Prüfungen statt.
- Versicherer aktualisieren die Listen nur in festgesetzten Abständen, nicht jedoch dann, wenn tatsächlich Änderungen an den Listen vorgenommen werden. Das kann dazu führen, dass innerhalb eines bestimmten Zeitraums Kunden aufgenommen werden, die auf einer Sanktionsliste geführt werden.
- Versicherer gehen oft davon aus, dass andere Bereiche der Prozesskette die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, ohne dies tatsächlich zu prüfen und zu kontrollieren.
- Bei einem Großteil der Branche liegen nur unzureichende Kenntnisse der Sanktionsgesetzgebung vor.
In welchem Umfang befolgt Ihr Unternehmen die Sanktionsgesetze?
Die Complianceanforderungen mit dem Sanktionsgesetz der DNB wurden in den Richtlinien der niederländischen Nationalbank veröffentlicht (http://www.toezicht.dnb.nl/binaries/50-212353.pdf).
Um die Einhaltung der Bestimmungen zu gewährleisten, müssen Sie Ihre Kunden kennen. Sie müssen wissen, welche Art Kunde der Kunde ist, welche Interessengruppen beteiligt sind und welchen Aktivitäten der Kunde nachgeht. Diese Daten müssen in einer Kundendatenbank erfasst und strukturell geprüft werden:
- bei Annahme eines neuen Kunden,
- regelmäßig während des Lebenszyklus und
- im Fall einer Auszahlung (Schadenfall).
Sowohl Ihre Verwaltungsstruktur als auch Ihre internen Kontrollen müssen daher so aufgebaut sein, dass Sie Treffer (Beziehungen, die auf den Sanktionslisten geführt werden) rechtzeitig erkennen. Treffer müssen der DNB gemeldet werden, die diese bearbeitet und gegebenenfalls an das Finanzministerium weiterleitet.
Wie kann FRISS Ihnen dabei helfen?
FRISS bietet eine Lösung an, mit der Sie Ihre Einhaltung des Sanktionsgesetzes überprüfen und Ihre Complianceaudits verwalten können. Darüber hinaus können Sie mit FRISS Ihr gesamtes Portfolio scannen. So erkennen Sie innerhalb kurzer Zeit Risiken in Ihrem Portfolio und können entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Roland Schreppers; Produktmanager bei FRISS, sagt: „Mit einer angemessenen Risikoeinschätzung und -prüfung ist es möglich, sowohl zu geringe als auch übermäßige Compliancemaßnahmen zu vermeiden. Darüber hinaus ist es wichtig, das gesamte Portfolio regelmäßig zu durchleuchten.