Wie werden im Versicherungswesen Projekte erfolgreich umgesetzt? Wir fragen es an den COO von FRISS: Ralf van der Eerden. Er weiß alles über Projektmanagement und ist überzeugt vom „Common Sense Projekt Management“. Hierbei werden Risikos und Änderungen im Projektumfang akzeptiert.
Ralf, was ist ‚Common Sense Project Management‘ genau?
Für mich bedeutet Common Sense Projektmanagement die Tatsache, dass man Risiken und Scope-Änderungen akzeptiert.
Und dabei behältst du gleichzeitig immer das Geschäftsergebnis des gesamten Projekts deines Kunden im Blick.
Ok, du sagst also: Risiken akzeptieren. Aber sollte man Risiken nicht vermeiden?
Wenn du dich im Vorlauf zu sehr auf die Definition von Risiken konzentrierst, wirst du wahrscheinlich unerwartet mit anderen Risiken konfrontiert.
Dies führt dazu, dass du letztlich in der falschen Richtung suchst.
Wie sieht es mit Scope-Änderung aus?
Es ist keine Scope-Änderung, wenn am Ende das Ergebnis stimmt.
Der Fokus sollte nicht auf dem Scope, sondern auf dem Endergebnis liegen.
Welches ist für dich derzeit die größte Herausforderung?
Daten würde ich sagen. Ich nehme an, dass all unsere Kunden und all meine Kollegen genau das Gleiche sagen würden.
Versicherer verfügen über sehr viele Daten. Für unsere Arbeit brauchen wir Daten.
Das hört sich alles sehr gut an, aber was ist der Unterschied zu regulärem Projektmanagement?
Also, hier seht ihr eine Autobahn. Der große Unterschied zu einem „normalen“ Projekt ist: Wenn man auf eine Autobahn auffährt, startet man irgendwo und kommt an einem anderen Ort an.
Es handelt sich um eine gerade Linie und unterwegs kann man nirgendwo anders hin.
Wir müssen uns aber noch in alle Richtungen bewegen können.
Weil wir wissen, dass wir ein Geschäftsergebnis benötigen. Das Ergebnis muss perfekt sein und wir halten nicht an, bevor wir es erreicht haben.
Letzte Frage: Wann bist du mit einem Projekt zufrieden?
Ich bin nur zufrieden, wenn unser Kunde ein breites Lächeln im Gesicht hat, wenn er uns oder wenn wir ihn nach getaner Arbeit verlassen.